Nach den beiden Niederlagen in Königsbrunn (4:5) und gegen Riessersee (2:8) stehen die Schützlinge von Trainer Topi Dollhofer nach wie vor ohne Punkte da.
Frust pur am Freitag in Königsbrunn, als die Gladiators bis zur 55. Minute 4:2 vorne lagen, um dann noch 4:5 zu verlieren. Beide Trainer gingen anschließend mit ihren Mannschaften hart ins Gericht. Er habe kein Eishockeyspiel gesehen, meinte Dollhofer sarkastisch. Noch drastischer drückte es sein Gegenüber Sven Rampf aus. „Das war Not gegen Elend – unterste Weiher-Liga“, schimpfte Königsbrunns Coach. „Das war das größte Gehacke, das ich je gesehen habe.“ In Anspielung auf seine überragende Torfrau Jennifer Harß fügte er an: „Bester Mann auf dem Eis war eine Frau.“ Wäre sie nicht gewesen, hätte Erding nach dem ersten Drittel wohl 5:1 oder gar 6:1 geführt. „Da haben wir die Chancen teilweise kläglich vergeben“, stimmte Dollhofer zu. „Und dann haben wir Fehler gemacht, die zu Gegentoren führten.“ Rampf sagte: „Erding hat es geschafft, uns das Spiel zu schenken.“
Vor toller Kulisse gewannen die Werdenfelser ihr Gastspiel in der Oberliga-Verzahnungsrunde am Sonntagabend klar mit 8:2 Toren (2:1, 4:0, 2:1).
Tolle Stimmung herrschte in der Erdinger Eissporthalle. Mehr als 1400 Zuschauer waren gekommen, um sich das Gastspiel des zehnfachen Deutschen Meisters anzuschauen. Bei den Gladiators war im Vergleich zum Freitag Mathias Jeske wieder dabei. Beide Teams spielten gleich munter nach vorne. Die erste echte Chance der Partie hatte Erdings Marco Deubler, doch SCR-Torwart Daniel Fießinger hielt (4.). Praktisch im Gegenzug zog Kapitän Florian Vollmer ab und traf mit seinem Gewaltschuss Erdings Keeper Jonas Steinmann am Kopf, der jedoch weitermachen konnte.
Da lagen die Erding Gladiators am Freitagabend in der Verzahnungsrunde Oberliga beim EHC Königsbrunn nach 0:2-Rücktand 4:2 vorne, um dann buchstäblich in letzter Minute 4:5 (0:2, 3:0, 1:3) zu verlieren.
Gladiators-Trainer Topi Dollhofer musste neben dem verletzten Andreas Schmelcher, dem beruflich verhinderten Sebastian Lachner sowie den erkrankten Simon Pfeiffer und Philipp Spindler auch auf Mathias Jeske verzichten – allerdings aus einem erfreulichen Grund: Der Abwehrhüne war mittags Vater einer Tochter geworden.
Die Partie hätte für die Gladiators gar nicht unglücklicher beginnen können, denn schon nach 66 Sekunden schlug ein abgefälschter Schuss von Matthias Forster zum 1:0 für Königsbrunn ein.
Glück in der 11. Minute bei Königsbrunner Überzahl, als Lukas Krämmer für seinen geschlagenen Torwart Jonas Steinmann einen Schuss auf der Linie abblockte. Dann eine ganz starke Phase der Gladiators, die jetzt richtig Druck machten. Aber Pech im Abschluss und eine überragende Torfrau Jennifer Harß verhinderten den Ausgleich. Prompt fiel auf der Gegenseite das 2:0, als Maximilian Hermann nach einem Abpraller aus kurzer Distanz erfolgreich war (17.).
Weiterlesen: Gladiators drehen das Spiel – und verlieren in letzter Minute
Nach den zwei Niederlagen zum Auftakt der Oberliga-Verzahnungsrunde müssen dringend Punkte her, um den Anschluss nicht zu verlieren. Wichtig wäre es, am Freitagabend (20 Uhr) beim EHC Königsbrunn zu punkten, denn am Sonntag (18 Uhr) im Heimspiel gegen den SC Riessersee hängen die Trauben ungleich höher.
3:7 auswärts verloren, daheim 6:3 gewonnen – so lautet die Gladiators-Vorrundenbilanz gegen Königsbrunn. Bei den Pinguinen hat sich in den letzten Wochen einiges verändert. Spielertrainer Fabio Carciola hat den Verein überraschend verlassen und sich dem Liga-Konkurrenten HC Landsberg angeschlossen. Dominik Schönwetter wurde aus disziplinarischen Gründen entlassen, außerdem wurde der Tscheche Lukas Hruzik an den ESV Buchloe abgegeben. Der neue Trainer Sven Rampf, der einst in der DEL für Mannheim und Augsburg zwischen den Pfosten stand, hat jedoch mit Torwart Donatas Zukovas und Stürmer Hayden Trupp noch zwei Ausländer zur Verfügung. Zudem wurde Routinier Jeffrey Szwez reaktiviert.
Die Königsbrunner haben in der Verzahnungsrunde erst ein Spiel absolviert und gegen den SC Riessersee 3:5 verloren. Dabei hat sich allerdings Ralf Rinke, der einst im Nachwuchs unter anderem für den TSV Erding stürmte, eine Spieldauerstrafe eingehandelt und ist gesperrt.
Weiterlesen: Richtungsweisendes Wochenende für die Gladiators
Zum Auftakt setzte es Niederlagen in Füssen (3:6) und gegen Miesbach (4:7), wobei die Heimniederlage gegen den TEV äußerst ärgerlich war.
Topi Dollhofer ist ein sehr analytischer Trainer. So hatte er zum Abschluss der Vorrunde aufgelistet, dass seine Mannschaft immer dann verloren hat, wenn sie mehr als drei Gegentreffer hinnehmen musste.
Ausnahme: die beiden Siege gegen Landsberg (6:4 und 5:4). Auf der anderen Seite gab es nur eine Niederlage, wenn es maximal drei Gegentore waren – beim 0:3 in Passau. „Wir haben am Wochenende 13 Tore kassiert, wenn wir so weitermachen, werden wir es schwer haben, Punkte zu holen“, grantelte der Coach nach dem Miesbach-Spiel, das unglücklich verloren wurde.
Am Freitag in Füssen erkannte Dollhofer den Sieg der Allgäuer neidlos an. „Im ersten Drittel hat einiges taktisch nicht funktioniert bei uns, am Anfang und in der Schlussphase des zweiten Drittels sind wir leider auseinandergefallen“, sagte der Gladiators-Trainer. „Das letzte Drittel haben wir zwar 2:0 gewonnen, aber ich hätte mir schon etwas mehr von der Mannschaft gewünscht und hoffe jetzt auf eine Reaktion am Sonntag.“
Platz | Mannschaft | Sp. | Punkte | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | SC Riessersee | 12 | 33 | ||
2 | TEV Miesbach | 12 | 24 | ||
3 | EHC Klostersee | 12 | 22 | ||
4 | EV Füssen | 12 | 21 | ||
5 | EC Bad Kissingen | 12 | 19 | ||
6 | HC Landsberg | 12 | 18 | ||
7 | EHC Waldkraiburg | 12 | 15 | ||
8 | TSV Erding | 12 | 12 | ||
9 | EHC Königsbrunn | 12 | 10 | ||
10 | TSV Peissenberg | 12 | 6 |